Sistan

Sistan,

 

Seistan, Sagastan, Sakastana, abflussloses Becken im ostiranischen Hochland beiderseits der afghanisch-iranischen Grenze mit dem Hamun-e Helmand u. a. Endseen; der afghanische Teil gehört zur Provinz Nimruz, der iranischen zur Provinz Sistan und Belutschistan. Weite Salztonebenen, Steinpflasterwüsten und Barchan-Dünenfelder, die von heißen Sommerstürmen ausgedörrt werden, formen heute das von Tadschiken nur dünn besiedelte Land, das den Nomaden der umliegenden Gebirge als Winterweide dient. Verfallene Bewässerungsanlagen und Ruinen von Städten und Burgen erinnern an die von der Antike bis zu den Mongoleneinfällen des Mittelalters (13. Jahrhundert) blühende Kulturlandschaft, die auf afghanischer Seite nicht einmal durch eine Allwetterstraße erschlossen ist. Im iranischen Sistan leidet die auf Feldbewässerung beruhende Landwirtschaft unter Wassermangel und starker Bodenversalzung. Einziges städtisches Zentrum und Hauptort des iranischen Teils ist Sabol (Zabol) mit etwa 30 000 Einwohner, früher als Nosratabad von größerer Bedeutung.